Die verlorenen Häuser von Newberry Springs
Am Rand der Mojave Wüste kann man die verlorenen Häuser von Newberry Springs entdecken. Hier haben die Siedler den Kampf gegen den Sand und den stetigen Wind verloren.
Newberry Springs in Kalifornien ist ein Ort der sogenannten “High Desert Dwellers”, einer eingeschworenen Gemeinschaft, die jedweden negativen Beitrag über ihre Idylle heftig attackiert.
Der Ort liegt zwischen I-15 im Norden und I-40 im Süden, östlich von Barstow, Kalifornien und westlich von Bagdad, nee nicht das im Irak.
Die Zufahrt über die Harvard Rd. Southbound
“Bagdad” ist das Stichwort für den Film “Bagdad Café” von Percy Adlon mit Marianne Sägebrecht. Der deutsche Titel ist “Out of Rosenheim”. Das Café heißt heute noch so, also “Bagdad Cafe’.
Es wird regelmäßig von Fans der Route 66 besucht. Aus uns unbekannten Gründen kommen die meisten dieser Besucher aus Frankreich.
Die kleine Senke im Bild oben ist das Bett des Mojave River
Zurück zum Thema:
Nördlich von Newberry Springs verläuft der Mojave River, fast immer unterirdisch, der Ort selbst liegt quasi am Rand der bekannten Wüste.
In den 70er Jahren haben einige Leute versucht, dicht am Flussufer zu siedeln, richtig, am Fluss, den man nicht sieht. Nun weiß man, dass in Wüsten Sand oft eine der vorherrschende Oberflächen ist. Die Definition von Wüste richtet sich zwar nach dem Wachstum etwaiger Pflanzen, okay, wir einigen uns auf Halbwüste.
Und so kam es wie es kommen musste.
Einer der Briefkästen schien in Benutzung zu sein
Sand …, meist westliche Winde transportieren diesen über die Ebene. Wir hatten ihn nach unserem Besuch überall, Haare, Ohren usw. Zum Glück kann man an der Leica Q das Objektiv nicht wechseln …
Die Bewohner der Häuser haben sich über lange Zeit dagegen gestemmt, unter dem Sand begraben zu werden, wie man an Mauern und ähnlichen Dingen sehen kann. Letztendlich ging dieser Kampf verloren und die Häuser wurden verlassen.
Einige der Grundstücke in diesem Teil von Newberry Springs waren sichtlich erkennbar bewohnt und eingezäunt. Nicht alle der Gebäude sind im Sand versunken. Da Amerikaner auf “Trespassing” komisch reagieren können, sind wir sehr vorsichtig geblieben und nicht überall rumgelaufen.
Darüber hinaus waren einige der halbverschütteten Straßen nicht mal für unser Allrad-Auto befahrbar. Wie blöd ist es, mit einem Mietauto im Nowhere im Sand stecken zu bleiben? Aus diesem Grund haben wir nicht viele der verschütteten Häuser aufgesucht.
Das Licht war am hellen Tag selbstverständlich auch nicht das schönste. Uns ging es mehr um die Dokumentation.
Bei den Bildern darüber hatte ich mir von Dirk die Infrarot-D700 geben lassen.
Und dann findet man Kinderspielzeug im Sand. Da wurde es uns sehr komisch.
Für Urban Explorer und Fans von Lost Places sind diese Häuser mit Sicherheit ein lohnendes Ziel.
2 Comments
Walter Korinrk
Hallo Claudia Säger,
ein sehr schön geschriebener Artikel und – von Ihnen wie gewohnt – ebenso gute Fotos.
Viele Grüße Walter
Claudia Säger
Hallo Herr Korinek,
manchmal kommt mein Mann auf verrückte Ideen und findet Foto-Ziele, die ein bißchen anders sind. Und da es ohnehin am Weg lag …
Zugegeben, es war schon leicht gespenstig und vor dem “No Trespassing” haben wir großen Respekt.
Viele Grüße
Claudia