Sedona
Reisen / Travelblog,  Southwest,  USA

Road-Trip, USA 2022, Sedona

Teil 7, Sedona

04:00 Uhr wecken, weil ich auf den Doe Mountain bei Sedona fahren will. Am Himmel leuchten die Sterne, allen voran Orion über dem Cathedral-Rock. 2h vor Sonnenaufgang ist hier noch dunkle Nacht, so anders als daheim.

Doe Mountain

Die Anfahrt dauert fast 25 min. Ich fahre brav die erlaubten 35mph und werde prompt von der Polizei überholt. Ausweis, Papiere? Habe ich nicht dabei. Das hätte doof werden können.

Die Parkkosten für den Trailhead sind mit dem Nationalparkpass abgedeckt.

Am Trailhead, so heißt das hier, bin ich der erste. Der Aufstieg wird als moderat beschrieben. Okay, ca. 150+ Höhenmeter mit einem 12kg Fotorucksack und 1,5 kg extra Tasche lassen mich oben klatschnass ankommen. Sägers Klassiker, einen unbekannten Weg im Dunkeln, steil, schmal, mit der Taschenlampe, ohne auf dem Plateau den Fotospot zu kennen, geile Vorbereitung.

Der Trail, allerdings auf dem Rückweg

Und so stolpere ich mit meiner Lampe auf der Suche nach der Abbruchkante über den Berg. Unzählige Trampelpfade führen in alle möglichen Richtungen. Mein Orientierungssinn hilft. Die Sandsteinblöcke der Wege sind trittfest und trocken. Das ist hilfreich. Ich trage eine stichfeste Hose, um festzustellen, dass die Schuhe es von oben nicht sind. Schon mal Kaktusstacheln an der Oberseite in den Fuß gepikst? Also anhalten, Rucksack runter, Brille ab, weil kurzsichtig, Schuh aus, Stacheln entfernen, weitergehen. Moment, warum ist alles unscharf? Mist, Brille vergessen, hoffen, nicht draufgetreten zu sein. So doof war ich glücklicherweise nicht und finde meine Sehhilfe.

Der Himmel bekommt inzwischen seine orangene Färbung und ich stoße auf einen brauchbaren Fotospot am Felsrand.

Das nasse Shirt kommt auf einen Stein. Warm genug dazu ist es. Und ich fotografiere, so wie Poo-tin durch die Taiga reist, mit freiem Oberkörper, indes ohne Kreml-TV.

Im Tal werden die Heißluftballons vorbereitet und noch vor dem Sonnenaufgang fliegen/fahren einige los.

Doe Mountain Sunrise

Bilder, Bilder, Bilder, bald ist es hell genug, das Stativ für ein Pano vorzubereiten. Die Sonne ist „über den Berg“, Benro arbeitet.

Das T-Shirt ist trocken, Fotos fertig und ich mache mich an den Abstieg.
Unten ist es nicht mehr trocken. Ein freundlicher Local fragt mich, ob ich auf Meeresniveau wohne, was ich bejahe. Offensichtlich muss ich echt scheiße ausgesehen haben.
Auf dem Rückweg zum Hotel, halb acht, sind die meisten Trailheads bereits hoffnungslos zugeparkt.

Abenteuer Einkaufen

Später beschließen wir, am Labour Day Sunday, zum Safeway zu fahren. Das wird der Brüller schlechthin. 5mls Wegstrecke durch die Stadt, Einkaufen und zurück dauern knapp 2 Stunden.
Damit fällt der Ausflug ins Zentrum weg und wir vergammeln den Rest des Tages im Hotel.

Montag des Labour Day Weekend

Wecker: 04:45 Uhr
Sonnenaufgang an der Red Rock Canyon Road

Der 1. angefahrene Spot ist ungeeignet. Exakt an dieser Stelle haben wir vor 3 Jahren mit unserem Mietauto heftig aufgesetzt. Diesmal passiert mir das nicht. Egal, hier habe ich keinen freien Überblick wegen der hohen Vegetation.
Deshalb fahre ich weiter zu Lover’s Knoll, genau, der Spot mit dem Baum für Hochzeitsbilder.

Lover’s Knoll

Hier ist es okay und ich zunächst allein. Vor Sonnenaufgang erscheint eine Dame mit Sitzmatte, die demselben entgegen meditiert.
Normalerweise bin ich nicht zimperlich, wenn es gilt einen Spot zu „verteidigen“. Hier habe ich das unangenehme Gefühl, sie zu stören. Spätestens als Benro-Polaris für das Panorama loslegt, plagt mich ein schlechtes Gewissen.

Tlaquepaque

Nach dem Frühstück ist Tlaquepaque angesagt. Weil inzwischen Montag ist, schaffen wir es ohne Stau dorthin und finden einen Parkplatz im Schatten.

Tlaquepaque

Diese Plaza oder Ladenpassage ist schwer zu beschreiben. Gebaut ist sie im Adobe-Stil „mit ein bisschen mexikanisch“. In ihr finden sich Läden über Läden mit Kunst, Schmuck, Klamotten und abgefahrenen New Age Objekten.
Von Art verstehen wir nichts, außer gefällt oder nicht.

Eindrucksvoll ist eine Galerie mit kitschigen Ölbildern und unzähligen hammermäßigen Fotos des Südwestens. $2000 werden für die größeren Formate aufgerufen. Die Motive sind bekannt, Sedona, Grand Canyon, Monument Valley usw. Alle haben tolles Licht oder schöne Wolken, einen Blitz. Es wäre ein Traum, in einer solchen Galerie eigene Bilder zu haben.

Weiter oben, in Uptown Sedona, finden wir endlich die silberne Haarspange mit einem Türkis, die Claudia sich gewünscht hat. Diese ist eine Navajo Arbeit.
Allerdings findet sich hier eine Menge Touri-Kram aus China, Indien und sonst wo.

Abends starten wir einen Versuch, Cathedral Rock aus dem Crescent Moon Picnic Park zu fotografieren. Ohne gründliche Recherche bleibt es bei einer lausigen Ausführung.

Dieses Licht begegnet uns auf dem Heimweg.

No Photoshop !

Morgen fahren wir für eine Nacht nach Las Vegas, inklusive eines kurzen Stückes der Route 66

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