Bryce Canyon
Reisen / Travelblog,  Southwest,  USA

Road-Trip, USA 2022, Kanab – Bryce Canyon

Teil 4 der Reise

Kanab - Bryce Canyon
Kanab – Bryce über die Johnson Canyon Road

Heute ist die zu fahrende Strecke zum Bryce Canyon kurz. In der Tat wären es auf dem schnellsten Weg nur 75 mls und das können wir so nicht lassen.
Auf Grund des Reiseblogs von safetravels.de wissen wir, dass es eine Möglichkeit mit einem ansprechenden Umweg gibt. Danke!

Johnson Canyon Road

Das ist die Johnson Canyon Road.
Wir verlassen Kanab auf der 89, Kurs Osten, Fahrtrichtung Page. Nach grob 9,5 mls gibt es einen Abzweig in Richtung Norden in den Johnson Canyon. Die Einfahrt ist leicht zu finden.

Anfangs ist der Canyon weit und dünn besiedelt. Wir sehen ein paar Viehfarmen und Anlagen zur Bewässerung von Futterpflanzen.
An einigen Stellen zeigen die Spuren von Schlamm und Geröll, dass die Unwetter der vergangenen Zeit die Zufahrt in den Canyon versperrt haben müssen.

Der Canyon wird enger, die Farmen liegen hinter uns. „You are entering Grand Staircase Escalante National Monument“, lesen wir auf einem Schild.
Mittlerweile sind wir auf der ansteigenden Straße aus der rötlichen Sandsteinschicht in die gelblich-weiße gefahren. Wenn ich das korrekt zusammen bekomme, sehen wir, von unten nach oben, die Carmel Formation, Page Sandstone, Carmel Formation, Entrada Sandstone und evtl. Dakota Formation. Das für die Hobbygeologen unter den Lesern

Nach 18 mls endet der asphaltierte Teil. Rechts verläuft die Skutumpah Road, unbefestigt, auf der große Maschinen dabei sind, die Oberfläche wieder herzustellen. Wir fahren links, genau genommen geradeaus, unbefestigt, auf die Glendale Bench Road, die uns nach Glendale führen soll. Dort treffen wir auf die 89.

Das Auto hat keine Probleme der „maintained dirt road“ zu folgen. Mit der Geschwindigkeit übertreiben wir es nicht. So bleibt die Chance, dem einen oder anderen spitzen Stein, sicher auszuweichen. Auf den gesamten 40 mls bis hierher ist uns genau 1 Auto begegnet. Mobilfunknetz gibt es nicht. Ein Panne, sei es nur ein Reifen, wäre höchst unangenehm.

Glendale

Am Ende der Schotterstraße fahren wir quasi in einen Schrottplatz, stoppen und machen Bilder, darunter von einem Ford Edsel. Diese Autos haben definitiv schon bessere Zeiten erlebt.

Weiter geht es auf der 89 northbound. Das letzte Ende der 89 an dieser Stelle folgt dem Lauf des Sevier River und wirkt malerisch reizvoll. Bald erreichen wir die 12, einen „Scenic Byway“, „All American Road“. Hier biegen wir nach Osten ab. Mittlerweile befinden wir uns im „Dixie National Forest“

Sofort hinter dem Abzweig liegt auf der rechten Seite die Bryce Canyon Trading Post. Sie wird von zwei älteren Herrschaften geführt, bietet Coffee for free und ist definitiv einen Besuch wert. Claudia findet hier einen silbernen Türkisring nebst Armreifen, der von einer Zuni Künstlerin gefertigt wurde.

Dazu existiert eine, aus unserer Sicht, bemerkenswerte Geschichte. Ebendiese Zuni-Indianerin hat einen Prozess bis vor den Supreme Court der USA geführt, in dessen Ergebnis das Urteil verbot, in China nachgemachten Schmuck ihrer Muster in die USA einzuführen.

Red Rock Canyon

Die Straße steigt deutlich an und erreicht den Red Rock Canyon. Fotostop…
Im momentan ausgetrockneten Flussbett erkennt man die Spuren der Niederschläge.

Am Bryce Canyon Resort biegen wir in einem Kreisverkehr nach Süden auf die 63. Später, im Park, wird Dirk gefragt, was sich zu seinen vorherigen Besuchen verändert hat. Nun, die Hotel- und Ladenansammlung bekam auf der 63 eine Verkehrsampel.

Bryce Canyon
Bryce Canyon Airport

Das gleiche Bild noch mal in gaaanz groß.

Wir wohnen in der Bryce View Lodge. Das ist recht einfach, aber in Ordnung.

Die Bryce View Lodge
Bryce Canyon zum Sunset

Nächster Stop, der Park. Der Sonnenuntergang ist 20:00 Uhr. Hier gilt die Mountain Time mit Daylight Saving. Arizona hat zwar gleichermaßen diese Zeit, aber ohne Daylight Saving, ist daher eine Stunde zurück, außer in der Navajo Nation, dessen ungeachtet nur mittwochs, wenn es regnet, ausgenommen man hat ein Einhorn dabei.

Wir sind immer wieder beeindruckt

Der Park selbst ist nicht allzu zahlreich besucht. Wir fahren zum Sunset Point.

Lustig war’s. So viele Leute balgen sich um die Plätze ganz vorn. Egal, wir haben unsere schönen Bilder im Kasten, ähh, auf der Speicherkarte.
Und sobald die Sonne weg ist, verschwinden die Menschen.

Wir empfinden diese Farben als unglaublich beeindruckend. Mit der sinkenden Sonne verändern sie sich minütlich.
Der Namensgeber des Canyons, der übrigens der Definition nach keiner ist, war Ebenezer Bryce, ein schottischer Mormone. Er bezeichnete das Gebiet folgendermaßen: “A hell of a place to lose a cow.”
Die Sandsteine gehören zur Claron Formation. Auf den unteren Bildern der Galerie darüber, erkennt man im Hintergrund die gleichen Farben. Diese Seite wurde an einem Riss in der Erdkruste um mehr als 600m angehoben. Der Paria River, ein Zufluss des Colorado River, hat später das Tal ausgewaschen.

Astro mit Benro-Polaris

In der Nacht, so gegen 22:00 Uhr, fährt Dirk wieder in den Park, zum Sunset Point. Nein, er hat dort nichts vergessen. Sterne sollen es werden, mit der Nachführung. Lt. PlanIt Pro war zu diesem Zeitpunkt bereits dunkle Nacht (Sonne -18° unter dem Horizont), inklusive eines untergehenden, zunehmenden Mondes.
Das funktionierte recht ordentlich, nur stellt sich später heraus, dass die einzelnen Bilder eine Menge Hotpixel haben. Benro-Polaris lässt es bisher nicht zu, dieses Problem bei Panoramen zu umgehen, schade. Und weil wir ca. 2500m üNN sind, braucht er für den Abendausflug lange Hosen, Pullover und Jacke. Nach Mitternacht sind wir im Bett.

Benro-Polaris, Nikon D850, 15mm, f/2.8, 100s, 2×5 Bilder, mit und ohne Tracking, Photoshop
Nikon, 15mm, f/2.8, ISO 800, 180s, 2 Aufnahmen für Vorder- und Hintergrund

Und morgen früh geht es zum Sonnenaufgang.

3 Comments

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert